Chronik Ort

6. – 7. Jahrhundert: Der Alemanne Anno (Abkürzung von Arnold) gründet mit seiner und zwei weiteren Familien südlich Diedorf in einem Nebentale der Schmutter eine Siedlung, die sich fortan Annohuson, Anneshusa (in ähnlichen und unterschiedlichen Schreibweisen), schliesslich Anhausen = bei den Häusern des Anno, nennt...
... Er besass den Maierhof (alte Hausnummer 46, jetzt Adelgundisstrasse 9). Erster Träger des Hofnamens »Maier« (vom Lateinischen maior–der Grössere, = »Sprecher« einiger Gleichberechtigter) ist der Ortsgründer Anno, letzter Träger dieses Hausnamens nach fast 1 1/2 Jahrtausenden: Joseph Knöpfle, gestorben 1959, der »Moir–Seppl». – Die anderen beiden Hof- und Ortsgründer sassen beim »Koarad«, alte Hausnummer 39, jetzt Molkereiweg 8 (Familie Kreuzer) und beim »Rigl«, alte Hausnummer 21, jetzt Adelgundisstrasse 26 (Altbürgermeister Erlinger).

746: Der Massenmord von Cannstatt (bei Stuttgart). Der Franke Karlomann beruft die gesamte alemannische Führungsschicht zu einer friedlichen Zusammenkunft nach Cannstatt, umstellt mit seinem Kriegsvolk die waffenlosen Alemannen und lässt sie ermorden, um die Länder unter seine und die Herrschaft der Kirche zu bringen. Bischöfe werden als Landesherren eingesetzt und betreiben die Christianisierung (fränkische Heilige als Kirchenpatrone, z. B. Adelgunde in Anhausen, Martin in Willishausen, Döpshofen, Horgau und Aystetten, Remigius in Bergheim usw.). Seitdem bestimmen die Bischöfe wesentlich die Besitzgeschichte bis in die Neuzeit zur Säkularisation (1803 – 1806). Dieser nicht gerade legale Besitzwechsel wird durch eine jetzt im Umland noch lebendige Sage »von den drei Fräulein« beschönigt, den drei Nornen oder germanischen Heilsrätinnen, die Ländereien oder Wälder der Kirche »schenken«. Sie ist – vermutlich abgeschwächt – auch in Anhausen nachweisbar mit einer »Person«, die das Friedmand der Kirche geschenkt hat (immer wieder in den ältesten Kirchenaufschreibungen erwähnt). Christianisierung in Anhausen: Aus dem Hofareal des Maierhofs wird ein Stück für die Kirche, den Pfarrhof und den Kirchenbauer (Widdumhof), alte Hausnummer 45, jetzt Adelgundisstrasse 14, abgetrennt.
1067: Erste schriftliche Erwähnung. Volcmar de Anneshusa ist Zeuge in einer Schenkungsurkunde des Augsburger Bischofs Embrico an das Kollegiatsstift St. Peter (am Perlachturm) in Augsburg. Die Bezeichnung »de Anneshusa–von Anhausen« ist kein Ortsadel, sondern nur Unterscheidung für Träger gleicher Vornamen aus verschiedenen Ortschaften.
1126 - 1179: Sigeboto de Annehusen, ebenfalls kein Ortsadel (siehe oben!), in zwei Urkunden des Klosters St. Ulrich und Afra in Augsburg erwähnt.
1143: Vizedominus Konrad schenkt die Anhauser Kirche dem Domkapitel. Vermutlich stammt er aus dem Geschlecht der Biberbacher. Die Erträgnisse aus der Kirche dienten dem Dompropst zum Lebensunterhalt.

1151: Das 1135 gegründete Augustiner-Chorherrenstift St.Georg in Augsburg erhält den Engelshof und den »Attenhofer« Wald. Attenhofen ist der alte Name für Burgwalden. Der Waldname besteht heute noch, ebenso erinnern die »Georgianischen Mähder« = Änger im Tale daran.

Zwischen 1154 und 1180: Werner, der Kellerer von St. Moritz in Augsburg, kauft um 40 Talente in Anhausen 1 Hof mit Sölde für das neu gegründete Kloster St. Georg. Nach dem 30jährigen Krieg wurden diese Güter zur Schuldentilgung ans Domkapitel weiterverkauft.

1184/1196: Dompropst Eberhard, später Bischof von Brixen, danach Erzbischof von Salzburg, schenkt die Kirche in Anhausen (Patronat) mit Einwilligung des Bischofs Udalskalk dem Domkapitel zum Unterhalt der Kanoniker. Zur Kirche gehören das Widdum (Kirchenbauer) mit viel Zubehör (Pfarräcker, Wiesen usw.). »Protokolliert« am 21. Juli 1220 durch Papst Honorius III. unter Bischof Siegfried III.

Im 13. Jahrhundert wird in Augsburg ein Beghinenhaus gegründet (für Frauen, die in klösterlicher Gemeinschaft zusammenleben, ohne einem Orden anzugehören). Es hat grösseren Grundbesitz in Anhausen.
1213: Ulrich von Norndorf (= Nordendorf), genannt »Pflug« und sein Sohn Heinrich ersteigern um 7 Pfund (Talente) einen Hof zu Anhausen und schenken ihn dem Kloster St. Ulrich in Augsburg zu einem Jahrtag für Ulrichs Frau Irmingard. Der Hof kommt 1629 durch Tausch ans Domkapitel. »Der Jahrtag soll mit 1/2 Eimer Wein abgehalten werden«.
1220: Papsturkunde über die Anhauser Kirche, siehe 1184/1196 oben!

1239: Henricus et Nidungus de Annenhusen sind Zeugen in einer Urkunde des Bischofs Siboto für das Kloster Steingaden. Heinrich und Nidung (Neidung) von Anhausen sind keine Ortsadeligen. »Von Anhausen« ist nur eine Herkunftsbezeichnung zur Unterscheidung Träger gleicher Namen aus verschiedenen Orten. Mit Aufkommen der festen und erblichen Familiennamen um diese Zeit fallen sofort die Ortsbezeichnungen weg. Früher schrieb man fälschlich, der »Ortsadel« sei ausgestorben!
1300: Ulrich, der bischöfliche Kämmerer von Wellenburg, hält ausserhalb seines kämmereramtlichen Bezirks in Fleinhausen mit Genehmigung des Markgrafen von Burgau einen Gerichtstag. Wegen langer Streitigkeiten zwischen Anhausen und Diedorf wird die ursprünglich gemeinsame Viehweide getrennt. »... daz ein chrieck was zwischen den zwein doerffern ze Annehusen vnd ze Tierdorf vnd denselben dorfflueren, vmb vihwaide vnd der selbe chrieck lange gewert het.«

1312: C. Stöfler und ein »H.« von Anhausen ziehen nach Augsburg und werden dort Bürger.

1318, am 1. April: Die Brüder Arnold und Gottfried, Kämmerer von Wellenburg, verkaufen ihre Vogteirechte über ein Gut in Anhausen, das dem Kloster St. Ulrich und Afra in Augsburg gehört, um 20 Pfund Pfennige an Konrad und Bartholomäus Volkwin, Bürger zu Augsburg.
Zur Beachtung: Trotz kirchlicher Herrschaft in über einem halben Jahrtausend (seit 746) treten immer noch vorwiegend alemannisch-deutsche Vornamen auf (z. B. Volkmar, Sigebot, Heinrich, Nidung usw.) gegenüber sehr wenigen biblisch-kirchlichen.
1320-1331: Ziegellieferungen des Zieglers aus Anhausen nach Augsburg. Die »Hühle« in Anhausen hiess früher auch »Ziegelgraben«. Das vermeintliche »Schloß« im »Unteren Attenhofer« Holz sind Reste einer alten Ziegelbrennerei.
1326: Konrad und Bartholomäus Volkwin verpfänden an Berthold von Burgau für 68 Pfund Pfennige (Pfund ist hier eine Stückbezeichnung: 240 Stück) die Vogteirechte über einen Hof zu Anhausen, der Heinrich dem Kropf gehört.

1329: Am 15. Mai verkaufen der bischöfliche Kämmerer Gottfried von Wellenburg und seine Ehefrau Agnes an den Augsburger Bürger Heinrich Portner unter anderem Liegenschaften in Anhausen, die sie vom Augsburger Bischof als Lehen erhalten haben.

Am 23. Mai (8 Tage darauf) verkauft sein Bruder Arnold mit seiner Ehefrau Adelheid ebenfalls an Heinrich Portner in Augsburg unter anderem: Vogtei, Dorfgericht, Hirtschaft und einige Höfe mit einer Gilt (= Abgabe) von 10 Schilling in Anhausen.

1338 (nicht 1334, wie in manchen Erwähnungen!): Bischof Heinrich III. (von Schöneck) bestätigt dem Kloster Oberschönenfeld seine Rechte am »Forsthof (oberhalb) Anhausen« gegen eine jährliche Abgabe von 10 Schilling an den bischöflichen Forstner. Der alte Forsthof ist das jetzige Anwesen Anselm Strehler, Adelgundisstrasse 2, alte Hausnummer 56. Daran erinnert der abgegangene Hausname »beim (oberen) Jäger« und der Name »Jägersberg«, jetzt Burgwaldener Strasse, die zwischen dem Anwesen und dem Friedhof ins Tal hinab führt.
1341: Hermann von Wellenburg, Chorherr am Augsburger Dom, ist Kirchherr in Anhausen.

Im gleichen Jahre: Streit zwischen Anhausen und Diedorf wegen der Sonntags¬gottesdienste. Urteil: jeweils zweimal in Anhausen, einmal in Diedorf (Diedorf wird erst 1860 selbständige Pfarrei!).

1341: Heinrich von Burgau besitzt 1 Hof und 1 Sölde in Anhausen, die er von Arnold, dem bischöflichen Kämmerer von Wellenburg, erhalten hat und verkauft sie um 40 Pfund und 6 Schilling Pfennige an Johann den Dachs (Johann Dachsler), Bürger zu Augsburg.

1346: Konrad von Randegg, Kanoniker, kauft von Heinrich dem Kropf einen Hof zu Anhausen und gibt ihn dem Domkapitel (der Vikarei Allerheiligen und St. Anna im Dom) zum Heile seiner Seele. Arnold, der Kämmerer von Wellenburg, gibt dem Domkapitel die Lehens- und Gilt-Rechte über diesen Hof. Die jährlichen Abgaben des Hofes an das Domkapitel betragen nun: 4 Schäffel Korn, 4 Schäffel Haber, 10 Schilling Heller (1 Schilling = 12 Stück!), 8 Hühner, 4 Gänse.

1348/1358: Seit 1348 besitzt Konrad Ohnsorg (Onsorg) die Wellenburg, 1358 durch Bischof Marquard von Randegg bestätigt. Dazu gehört: Gericht, Vogtel, Mühle, Fischenz (= Fischereirechte), Gilten (= Abgaben) aus der Taferne (= Gastwirtschaft), alles in Anhausen.

1352: Am 12. Juni neuer oberhirtlicher Entscheid: Der Anhauser Pfarrer muß abwechselnd in Anhausen und Diedorf Sonntagsgottesdienste abhalten

1353: In Breitenbrunn (Reischenau) schenkt ein »Seytz Annhouser« (» Siegfried Anhauser; – Herkunftsname?) dem Kloster Oberschönenfeld ein Gütlein.

1370: Hartmann Onsorg, Besitzer der Wellenburg, verkauft an den Augsburger Dom–Chorherrn Heinrich von Knöringen, der zugleich Amtsherr des Amtes Anhausen ist, sein Vogtrecht über 2 Höfe und 1 Sölde zusammen mit dem Dorf-recht in Anhausen. Dieser Heinrich von Knöringen verkauft im selben Jahre seine Vogteirechte über 3 Höfe und 5 Sölden in Anhausen, die ins Domherrenamt gehören, an den Domherrn Burkhart von Tettingen.
1372: Bischof Johann I. (von Schadland) verkauft an die Domherren Burkhart von Tettingen und Heinrich von Knöringen die Vogteirechte über 5 Höfe und 6 Sölden in Anhausen als Allod (= freies Eigentum). Da diese Rechte bisher als Lehen des bischöflichen Hochstifts den Besitzern der Wellenburg gehörten (derzeit Hartmann Onsorg), erhielten diese dafür als Entschädigung Vogtei-rechte über Waldberg.

1372 - 1374: »Städtekrieg«. Schäden im Kloster Oberschönenfeld und den »umliegenden Ortschaften«, vermutlich auch in Anhausen.

1377: Am 11. März verkaufen Hartmann Onsorg, Bürger von Augsburg und Ludwig Pitterich, Bürger in Mainz, um 2490 böhmische und ungarische Gulden ihr gesamtes Besitztum zu Wellenburg an Rüdiger (den) Langenmantel, Bürger in Augsburg. Dazu gehört – mit Ausnahme der 5 Höfe und 6 Sölden der Domherren von Knöringen und von Tettingen – das Dorfgericht Anhausen, alle Ehe-haften, die Vogtei, die Hirtschaft, die Taferne, die Schmiedstatt, 2 Fischenzen und die Holzmarke Grünenschlau, alles bischöfliche Lehen.
1384: Berthold Rebhuhn und Christoph Chorherr, beide Bürger zu Augsburg, besitzen 3 Höfe in Anhausen.

1385: Nach wiederholten Streitigkeiten über das Weiderecht im Schmuttertale zwischen Anhausen, Diedorf und Hausen wird den Hausenern untersagt, über die Schmutter zu treiben.

1385: Die 3 Brüder Konrad, Haupt Ritter und Heinrich, Marschälle von Pappen-heim zu Biberbach, allodifizieren (machen zu freiem Eigentum) dem Eberhard Langenmantel in Augsburg einen dem Domkapitel gehörigen afterlehenbaren Hof und 4 Sölden in Anhausen.
1387 geht dieser Hof durch Verkauf um 80 Gulden an Domkapitular Heinrich von Knörigen und 1408 um 160 Gulden (!) an Hans Endorfer.

1388 (oder 1392 ?): Bayernherzog Johann und Pittrich brennen im Kampfe gegen Hartmann Onsorg alle Dörfer nieder, die zur Herrschaft Wellenburg gehörten. Kaum eines der Dörfer in der Umgebung Augsburgs blieb von Mord, Brand und Raub verschont.
1392: Bischöfliches Gerichtsurteil wegen eines Streits zwischen Diedorf und Anhausen.

1403: Eglolf von Knöringen, Domkanoniker zu Augsburg und Propst zu Speyer, übergibt dem Domkapitel 1 Gut in Anhausen zu einem Jahrtag für sich, seinen Vater Konrad und seine Mutter Adelheid aus Steppach. Die jährlichen Abgaben aus diesem Hof ans Domkapitel sind: 3 Pfund Pfennige und 51 1 /2 Malter Korn.

1406: Die Christoph Chorherr'schen Erben verkaufen an Konrad Schmid, Bürger und Weber zu Augsburg, um 116 rheinische Gulden den Maierhof und 2 Sölden in Anhausen, die bischöfliches Lehen sind.

1406 - 1530: Die Familie Schmid, Bürger und Weber zu Augsburg, verleiht den Maierhof und 2 Sölden in Anhausen, die bischöfliches Lehen sind, an verschiedene Besitzer, darunter 1492 an Ulrich Schmucker.
1408: Domkapitular Heinrich von Knöringen verkauft 1 Hof und 4 Sölden in Anhausen um 160 Gulden an Hans Endorfer, Bürger zu Augsburg.

1413: Nikolaus der Frey, Amman zu Wehringen und seine Söhne Diepold, Anton, Wilhelm, Ansshalm (= Anselm) und Alexander verkaufen um 104 rheinische Gulden an Andreas den Stecken, oberster Schulmeister und Domherr zu Augsburg, Güter zu Anhausen, ihr Dorfrecht, Dorfgericht usw.
1424: Stephan Hangenohr besitzt die Anhauser Mühle und den Bach. Beides hat er von Stephan Onsorg von Wellenburg gekauft.

1424: Hans Onsorg erhält bei der Erbteilung mit seinem Bruder Georg Güter, die ihr Vater Hartmann Onsorg (Wellenburg) hinterlassen hat, darunter das Dorfgericht Anhausen und bisher ungeteilte Waldstücke: das Oberholz und den Gehren »jenseits des Bachs« (im Anhauser Tal).
1424: Georg Nördlinger erhält von der Witwe des Junkers Hans Langenmanlel 1 Sölde in Anhausen, die er nach ihrem Tod dem Sohn Hans Langenmantel wieder zurückgibt.

1428 - 1574: Die Anhauser Mühle ist Amtslehen der bischöflichen Kämmerer von Wellenburg.

1436: Stephan Onsorg (Sohn des Hartmann 0.) erhält ungeteilt 5 Dorfgerichte: Stadtbergen, Leitershofen, Anhausen, Hausen und Steppach. Bei einer späteren Güterteilung gehen die Gerichte von Anhausen, Hausen und Steppach an Hans Onsorg über.
1440: Am 5. September erhält Christian Seestal von Anhausen einen Hof von St. Ulrich (= 1 Hofgrundstück), mit der Verpflichtung, innerhalb von 2 Jahren Hof und Stadel aufzuzimmern.

1452: Hans Onsorg, Bürger zu Landsberg, verkauft an Hans Endorfer, Bürger zu Augsburg und dessen Gemahlin Ursula das Dorfgericht in Anhausen mit Ehehaften, Taferne, Hirtschaft, Schmiedstatt, Zwing und Bann.

1459: Glockengiesser Peter (in Augsburg ?) gießt für Anhausen eine Glocke mit der Inschrift: »+ anno dom. m.cccc.l.ix jar in den eren sant. adelgunde ward ich gossne.«

1467: Am 3. Juni bischöfliches Konsistorial-Urteil: Die Anhauser Kirche ist Pfarrkirche, die Diedorfer Kirche ist Filialkirche.

1469: Erstmals »Anhausen« in der heutigen Schreibweise!

1475 Bischof Johann 11. (Graf von Werdenberg) belehnt Georg Endorfer, Bürger zu Augsburg, mit dem Dorfgericht, Zwing und Bann, und der Vogtei über einige Güter in Anhausen.

1475: Anhausen hat Recht auf Blumenbesuch (= Waldweide des Viehs) in Jauzhofen (abgegangene Siedlung im Anhauser Tal, etwa in Höhe des Teufelsbrünnleins = Maderquelle).

1479: Bischof Johann II. belehnt Achaz Endorfer, Bürger von Augsburg, mit dem Dorfgericht, Zwing und Bann und der Vogtei über einige Güter in Anhausen.

1492: Erste vollständige Aufzählung der Feuerstätten (= Haushaltungen = Häuser) im Burgauischen Feuerstatt-Gulden-Verzeichnis. Von den 34 Anhauser Feuerstätten gehören 16 dem Domkapitel, 8 Achaz Endorfer, je 3 Leonhard Lang von Wellenburg und Ulrich Schmucker, je 2 St. Ulrich (und Afra) und St. Georg in Augsburg.
1496: Bei einem Umbau in der Kirche stiess man auf Gebeine, die man am 18. Oktober in einem Steinsarg, dessen Deckel eine Inschrift trägt, als »Hochgrab« im Chor der Kirche aufstellte, weil man meinte, es seien die Gebeine der hl. Adelgundis. Diese ruhen aber und werden verehrt in ihrem Heimatkloster Maubeuge an der Sambre in Belgien.
1507: Bischof Heinrich IV. (von Lichtenau) belehnt Stephan Endorfer, Bürger zu Augsburg, mit dem Dorfgericht, Zwing und Bann und der Vogtei über einige Güter zu Anhausen.

1508: Glockeninschrift »Ave Maria gratia plena dominus tecum. 1508 gos mich Maister Sebolt«.

1509 - 1511: Streit der Barbara Wiedenmann aus Anhausen mit dem Kloster Oberschönenfeld wegen Abgabe einer »Fasnachts«–Henne. Domdekan und Anhauser Amtsherr Wolfgang von Zulnhart weist nach mehreren Verhandlungen die Klage des Klosters ab, das Barbara Wiedenmann als Leibeigene ansah und von ihr deshalb die Abgabe verlangte.
1520: Bischof Christoph von Stadion belehnt Georg Endorfer, Bürger von Augsburg, mit dem Dorfgericht, Zwing und Bann und der Vogtei über einige Güter zu Anhausen.

1524: Georg Endorfer, Bürger zu Augsburg, verkauft dem Dom–Scholaster Veit Niederthor um 3400 Gulden seine Anhauser Besitzungen. Dazu gehören sein Haus, Gericht, Zwing und Bann, die Taferne, der Ziegelstadel, Sölden und Zugehörden. – Stephan Endorfer und seine Ehefrau Anna (geb. Hörwart) verzichten in einer besonderen Urkunde auf ihre Ansprüche. – Veit Niederthor verpfändet sogleich dem Bischof diese Anhauser Besitztümer. Der Bischof schenkt sie dem Domkapitel, das die Schuld dafür einlösen muss.
1525: Aus Anhausen nahmen 45 Mann am Bauernkrieg teil. Mit anderen überfielen sie auch das Kloster Oberschönenfeld.

1527: In einem Einkunftsverzeichnis des Domkapitels: Das Käsamt erhält aus Anhausen jährlich 100 Gulden.

1530: Das Domkapitel kauft von der Familie Schmid, Bürger und Weber zu Augsburg, den Maierhof und 2 Sölden in Anhausen, die bischöfliches Lehen sind.

1533: Am 12. Dezember kauft das Kloster St. Katharina in Augsburg von Georg Lotter in Anhausen das Höllholz um 99 Gulden.

1542: Das Augustiner-Chorherrenstift St. Georg in Augsburg hatte an Ambrosius Höchstätter den Älteren den »unteren Attenhofer« und 10 Tagwerk Mahd bei Anhausen im Tal am Bach (= Georgianische Mähder = Änger) verliehen. Ambrosius Höchstätter der Jüngere hat nie etwas dafür dem Kloster bezahlt!
1551: Im Juni kauft das Katharinenkloster in Augsburg von den Mündeln Ambros Höchstätters die Mühlen zu Anhausen und Diedorf.

1554: Das Domkapitel kauft von Hans Raiser, Bürger und Goldschmied in Augsburg (= Schwiegersohn des Postmeisters Anton von Taxis), 1 Sölde und 1 Holzmark in Anhausen um 350 Gulden.
1561: Am 27. Mai verkaufen Leonhard Holl und seine Ehefrau Katharina in An-hausen ihre Sölde, die sie zu Breitenbronn besitzen an Lienhard Wamseler, Vogt zu Breitenbronn und dessen Ehefrau Walburga.

1563: Besitzbrief des Anhausers Hans Gastel (im Besitz der Familie Anselm Strehler).

1566: Ein Salbuch (= Grundsteuerkataster) für Anhausen wird aufgestellt (verschollen).

1579: Das Domkapitel, die Klöster St. Katharina und Oberschönenfeld entscheiden in einem Streit über Weiderechte zwischen Anhausen und Diedorf. Die den einzelnen Orten zugewiesenen Grundstücke und ihre Zugänge werden genau festgelegt.

1582: Anhauser Untertanen der Augsburger Bürger beklagen sich, das Domkapitel habe sie benachteiligt und von der Nutzung der Gemeindegründe, Viehweide und Holzung ausgeschlossen, ebenso Wein und Bier auszuschenken und Brot zu verkaufen. Übereinkunft zwischen Domkapitel und Stadtrat vor einem unparteiischen Schiedsrichter, dies abzuschaffen.
1584 - 1586: Vogt und Vierer (= vierköpfiger Gemeinderat) in Anhausen streiten mit dem Kloster St. Katharina in Augsburg wegen Ansprüchen aus verschiedenen Besitztümern.
1585: Streitigkeiten um die Gerichtsbarkeit zwischen dem Domkapital und St. Katharina. Ein domkapitelscher Beamter nimmt einige Untertanen von St. Katharina in Anhausen gefangen. Auf Anordnung des Domdekans muß er sie wieder freilassen.
1589: Die älteste erhaltene Anhauser Kirchenrechnung erwähnt zweimal einen »Galgenflecken auf dem Heckenberg«. Später wird nie wieder etwas über einen Galgen erwähnt. Er findet sich dort, wo der Weg vom Friedhof zum Heckenberg erstmals auf den Wald trifft. Bis zur Entdeckung dieser Notiz hielt man die Örtlichkeit für einen Burgstall.
1591: Anhausen gewährt den Orten Willishausen und Hausen einen Weg durch die Anhauser Viehweide, auch »Anhauser Moos« genannt, nach Augsburg, wenn das »Lanckwaid«, ein Bächlein, zugefroren ist.
1595: Am 20. Mai verkaufen Michael Kreuzer und seine Ehefrau Maria aus An-hausen ihre Sölde in Anhausen an Michael Federlin und seine Ehefrau Maria für 232 Gulden und 30 Kreuzer.

1595: Am 24. April kauft Jakob Fugger der Ältere die Herrschaft Wellenburg mit Zugehörde von den Erben der Markus Lang'schen Töchter um 70 000 Gulden. Die hohe Gerichtsbarkeit (Dorfgericht = Galgen!) ist für alle domkapitelschen Besitzungen der Umgebung auf das Obervogtamt Dinkelscherben übertragen worden.

1602: Am 1. Juli erhält das Domkapitel auf dem Tauschwege von der St.-Martins-Stiftung zu Augsburg Güter in Anhausen.

1611 - 1615: Der im 30jährigen Kriege 1633 von Schweden mit Pferden zwischen Achsheim und dem Eggelhof zu Tode geschleifte Biberbacher Pfarrer Ulrich Zusamschneider ist Pfarrvikar in Anhausen. Jetzt erinnern noch 3 Kreuze an die Stelle seines Todes.

1615: Ein neuer Glockenstuhl wird angeschafft, der nur 148 Jahre (bis 1763) In Betrieb ist.

1629: Das Domkapitel gibt St. Ulrich Güter in Ottmarshausen und Bonstetten und erhält dafür 1 Hof in Anhausen, den 1213 Ulrich von Norndorf (Nordendorf) zu einem Jahrtag dem Kloster gestiftet hatte.

1632: Der 30jährige Krieg kommt in unsere Gegend (1618 - 1648). Die Schweden brennen im Dorfe 21 von 27 Häusern nieder
1646 - 1650: Der Anhauser Pfarrer Matthäus Winkler versieht die Pfarrei Dietkirch mit.
1657 - 1667: Drei aufeinanderfolgende Pfarrer von Anhausen versehen die Pfarrei Dietkirch.

1664: 25. September: Lorenz Hauser kauft die von den Schweden niedergebrannte Badstube mit der Verpflichtung, sie in 4 Jahren wieder aufzubauen, dass man darin wieder baden kann. Daraus wurde anscheinend nichts, denn
1670 lag sie noch »öd und in der Asche«! Die ehemalige Badstube befand sich Leitershofer Strasse 6, alte Hausnummer 29 (Familie Anton Schenk).
1670: Kaiser Leopold verleiht der Oberschönenfelder Äbtissin Anna Maria das Gnadenjagdrecht u.a. in den Wäldern im Anhauser Tal.

1678: Am 20. September: Im Anschluss an die Wahl der Anhauser Gerichtsmänner wird eine Kirchenwache beschlossen (bestand bis nach dem 2. Weltkrieg!). Zwei Mann mit gewöhnlicher Wehr müssen Wache halten. Sie dürfen nicht im Wirtshaus sitzen, sonst werden sie bestraft.
1682: Eine neue Steuergrundbeschreibung (Grundsteuerkataster) wird verfaßt (verschollen).

1687: Der Pfarrstadel wird neu erbaut, stand unterhalb Molkereiweg 4 (Lohner).

1692: Grossbrand! Ihm fallen die Anwesen Molkereiweg 2, 3, 4, 6, 8 und der neu erbaute Zehntstadel zum Opfer.

1703 - 1704: Während des Spanischen Erbfolgekrieges wurde Anhausen von den Franzosen und Husaren dreimal geplündert. Alle Pferde und alles Vieh wurden weggenommen und Leute verschleppt und gegen hohes Lösegeld wiederfreigelassen. Am 24. Mai 1704 wurden im Hause von Erhard Schwarzenbold (Baderwirt) von den Franzosen 3 kaiserliche Husaren umgebracht.
1707/1708: Ausbesserung der Strasse im unteren Dorf zur Mühle. (Die Anhauser Namengeber haben sie in Unkenntnis der geschichtlichen Tatsachen jetzt »Bachstraße« genannt, während der frühere »Kirchensteig« nach Diedorf jetzt fälschlich Mühlenstraße heißt!). Durch Fuhren von und zur Mühle und Treiben des Viehs war der Weg in sehr schlechtem Zustand. Die ganze Gemeinde mußte helfen, Gräben zu ziehen und auszuräumen. 1708, als das Härtlefeld brach lag, klaubte man dort 90 Fuder Steine und führte sie zusammen mit 10 – 12 Fudern Kies auf den Weg zur Mühle, um ihn zu erhöhen. (Das war beim Bau der Kanalisation zu erkennen: 60 – 80 cm Kies!)
1707: Am 26. Septemberwerden aus Gemeindemitteln 2 große Feuerleitern und 2 Feuerhaken (zum Aufreißen der Strohdächer) angeschafft.

1708: Der Chor der Anhauser Kirche wird neu gebaut. Im letzten Kriege war die aussen aufgemalte Jahreszahl noch zu lesen! Bei der Renovierung wurde sie acht- und ersatzlos beseitigt!

1708: Am 16. Juni werden die (alten) Krautstrangen verteilt (zwischen dem Dorf und dem Bach sind sie jetzt noch schwach in den Wiesen zu erkennen).

1711: April bis August: Der oben sehr schadhafte und sehr spitzige (gotische) Kirchturm erhält jetzt durch den domkapitelschen Zimmermeister Piechle eine Kuppel mit Schindeldach.

1714: Die vermeintlichen Gebeine der hl. Adelgunde werden aus dem als Hoch-grab im Chor stehenden Steinsarg gehoben, in Augsburg gefaßt und danach auf dem linken Seitenaltar ausgestellt. Der Steinsarg wird 2 Jahre später bei der Kirchenrenovierung in das »Vorzeichen« gegenüber des Kirchenportals eingemauert, wo er sich jetzt noch befindet und als Schirmständer oder Ablage dient. Die Platte mit der gotischen Minuskelinschrift »Da man zalt Mcccclxxxxvj jar an sant Lux tag ist die hailig junkfraw sant Adilgündis in dies staine grab vor dem Altar gelegt, die vil jar vergraben leicht ... vnd ist gelegen wie der stain anzaiget.« (siehe auch 1496!) Diese Platte wurde neben dem Adelgundenaltar ins Kirchenpflaster eingelassen und durch einen Bretterbelag unter den Bänken der Mäd¬chen geschützt. Es ist außer den Urkunden das älteste datierte Dokument in Anhausen und in der Kirche. Bei der letzten Kirchenrenovierung wurde es mit ausdrücklicher Gutheissung des Bayerischen Landesamtes für Denkmalspflege (!) aus der Kirche entfernt und außen auf der Wetterseite (!) des Kirchturmes eingemauert. Damit ist von den Verantwortlichen der Renovierung und den Denkmalsschützern (!) die endgültige und baldige Vernichtung dieses ehrwürdigen Denkmals vorausgeplant und bestimmt. Beim Vergleich des Denkmals mit früher aufgenommenen Bildern lassen sich schon erhebliche Schäden fest-stellen!
1716: Abbruch des Langhauses der Kirche am 20. März. Neubau im November beendet. Weihe am 11. November, dabei werden 800 Personen gefirmt'
1725: Aus Gemeindemitteln wird das Mesnerhaus (das alte Schulhaus Adel¬gundisstrasse 10) von Grund auf neu erbaut.
1728: Eine neue Steuergrundbeschreibung (Grundsteuerkataster) für alle Häuser und einzelnen Grundstücke in Anhausen wird fertiggestellt. Sie umfaßt über 400 handgeschriebene Seiten und wird im Stadtarchiv Augsburg unter den Archivalien des Historischen Vereins aufbewahrt.
1740: Es bestand schon eine Wallfahrt der Gemeinde Anhausen nach Herrgottsruh, vermutlich aufgrund eines Gelübdes bei einer Viehseuche.

1745: Einbruch im Pfarrhaus.

1753: Die Kapelle an der Landstrasse (B 300) unter der alten Linde erscheint in einer Landkarte von Johann Lambert von Kolleffel. Sie soll um 1715 erbaut worden sein, ist aber in oben genannter sehr genauer Steuergrundbeschreibung von 1728 nicht erwähnt.

1754: Am 20. Oktober wird der Kreuzweg in der Kirche geweiht.

1763: Neuer Glockenstuhl im Kirchenturm eingebaut. Jahreszahl eingeschnitzt!
1767: Kirche und Turm werden durch einen »Donnerschlag« beschädigt. Am 9. Juli schlägt der Blitz in den Kirchturm. Die Kuppel brennt, kann aber bald gelöscht werden. Der Altarbaldachin ist halb verbrannt.
1770 - 1771: Hungerjahre durch Missernten.

1772: Der neue Krautgarten (jenseits des Bachs) wird angelegt.

1780: Am 4. Juni Primiz von Johann Michael Schenk, am 15. Oktober Primiz von Johann Georg Strehler.

1792: Das alte Haus Nr. 5, jetzt unbebautes Grundstück zwischen Bachstraße 15 und 19, durch Blitzschlag abgebrannt. Wurde daraufhin die Statue des Florian am Hause angebracht? Bis zum Abbruch nach dem letzten Kriege waren im Dachstuhl einige angekohlte und wieder eingebaute Balken zu sehen!

1793/94: hat man in Diedorf angefangen, sogenannte »Erdäpfel« zu bauen!

1796: Ab 20. August eine Woche Durchzug der Franzosen mit Plünderungen und Vergewaltigungen der Frauen und Mädchen, 1 Haus wurde abgebrannt. Am 20. September kamen sie nochmals! (In unserem Jahrhundert mußte man gerade von dieser Seite mehrfach hören, daß nur Deutsche so etwas tun. Siehe dazu auch 1703/04!)

1803: Säkularisation! Die domkapitelschen Besitzungen in Anhausen gehen durch den Reichs-Deputations-Entschädigungs-Rezeß an den neu entstandenen bayerischen Staat über und werden dem Landgericht Göggingen unter-stellt.
1804: Die Viehweiden werden kultiviert, d.h. als Äcker umgebrochen.

1810: Am 18. Juli richtet ein 6 Minuten dauernder Orkan bei einem Gewitter in Anhausen, Deubach, der Brunnenmühle, Katzenloh, Kutzenhausen, Anried und Engertshofen große Gebäudeschäden an.

1812: Am 30. August wird mit dem Aufstellen des hl. Vinzenz auf dem rechten Seitenaltar das Schutzengelfest als 2. Kirchenfest in Anhausen eingeführt.

1812: bei den napoleonischen Feldzügen in Russland sind 3 Anhauser gefallen: Lorenz Hartmann, Jakob Kreuzer, Matthias Stegmann.

1818: Anhausen besteht aus 60 Häusern und zählt 307 Einwohner.

1820: 11. August – 12. September: Die Wetterseite der Kirchturmkuppel wird mit neuen eichenen Schindeln gedeckt und mit roter (!) Ölfarbe angestrichen. Kosten: 320 Gulden.

1827: Primiz von Johann Georg Köpf.

1830: Das Härdtle in Diedorf (kleiner Waldschopf) wird gerodet. Der Name ist noch erhalten in Flurbezeichnungen »Härdtle, Härdtlesfeld (früher auch Hardtösch) und Härdtlestraße«, der alten Fahrstrasse nach Diedorf (jetzt Fuggerstraße). In einem überbauten Teil des ehemaligen Härdtlesfeldes ist der Name jetzt als »Herlesstraße« verballhornt!

1831/32: Kirchenrenovierung.

1832: Im Frühjahr wird um 200 Gulden eine Feuerspritze gekauft und vorlaut e im Pferdestall des Pfarrers untergestellt.

1847: Am 5. September Primiz von Johann Baptist Köpf.

1853: 5 Anhauser wandern nach Amerika aus: Johann Erlinger (18 Jahre), Anton Erlinger (27), Johann Miller (17), Walburga Schwarzmann (28) und deren 4jährige Tochter Magdalena.

1859 - 1863: Kirchenrenovierung.

1860: Am 1. April wird Diedorf selbständige Pfarrei und damit aus dem Pfarrver¬band mit Anhausen gelöst. Eine der jahrhundertealten Quellen von Streitig¬keiten ist damit beseitigt!

1862: Neubau des Schulhauses (Adelgundisstrasse 10) mit Lehrerwohnung, Schulzimmer im 1. Stock, im Anbau Stall, Scheune und kleine Waschküche. Der Lehrer führte damals noch eine kleine Landwirtschaft und war Schulmeister, Mesner und Organist in einer Person!

1862: In Anhausen wohnen 86 Familien mit insgesamt 325 Personen. Das sind statistisch im Durchschnitt 3,77 Personen pro Familie (Kinderreichtum??).

1875: Die Freiwillige Feuerwehr Anhausen wird gegründet.
1884 -1886: Kirchenrenovierung. Kosten 4.814,00 Mark.

1885: Die beiden Leiber in der Kirche auf den Seitenaltären werden im Kloster Maria Stern in Augsburg für 700 Mark neu gefasst.

1887: Am 1. August Brand durch Blitzschlag beim »Balthes-Weber« Wanner (Bachmann), früher Haus Nr. 9 weiter unten im Garten, jetzt Mühlenstraße 4.

1902: Am 2. März wird die Raiffeisenkasse in Anhausen gegründet.
1904: Der Obst- und Gartenbauverein wird gegründet.

1909: Das obere Dorf bekommt eine Wasserleitung.

1909: Am 17. Januar wird die Molkereigenossenschaft gegründet.
1911: Die Sakristei wird umgebaut.

1911: Anschluss an die elektrische Licht- und Kraftversorgung.

1911: Umbau des Schulhauses (Adelgundisstrasse 10), siehe 1862! Die Ökonomiegebäude werden abgerissen und ein neuer Schulsaal angebaut, in der die ganze jetzt noch lebende ältere Generation der Anhauser die Schulbank gedrückt hat.

1914 - 1918: Erster Weltkrieg. 1917 werden die 3 kleineren Glocken angeliefert. Aus dem Krieg sind 10 Anhauser nicht zurückgekehrt. (Namen im Ortssippen buch).

1922: Weihe der drei neuen Glocken (mit 11, 6,5 und 5 Zentner).

1927: Die Entwässerungsmulde zwischen dem Dorf und dem Bach wird gebaut.
1931: Am 19. Dezember Brand der Anhauser Mühle.

1937: Eigene Poststelle im Ort (alte Hausnummer 43), jetzt Jagdweg 1.

1939 - 1945: 2. Weltkrieg.
1942 werden die 3 größten Glocken abgeliefert. Kriegsopfer: 18 Gefallene, 10 Vermisste (Namen im Ortssippenbuch!).

1945: Am 28. April 2 Treffer amerikanischer Granaten im Turm und Kirchen-schiff.

1945 -1947: Kirchenrenovierung.

1946: Zu Pfingsten wird der Sport- und Unterhaltungsverein gegründet.

1946: Am 24. August Brand des Anwesens Ulrich Diesenbacher, alte Haus¬nummer 3, jetzt Mühlenstrasse 16.

1949: Nach einer Renovierung erhält die Kirche 3 neue Glocken.
1952: Wasserleitung nun auch im Unterdorf (siehe 1909).

1952: Am 28. November wird für Anhausen ein Gemeindewappen genehmigt, dessen Anschaffung im Zuge einer Landkreisaktion empfohlen wurde.

1953: Am 1. Mai Wasserfest, weil nun das ganze Dorf mit fließendem Wasser versorgt wird. Dazu war der Bau einer neuen Wasserreserve mit Pumpanlage nötig.

1953: 15. August Primiz von Pater Theobald (Hans) Schmid (später Benediktinerabt in Venezuela), gleichzeitig 45jähriges Priesterjubiläum von Pfarrer Luitpold Reindl.

1953: Fertigstellung des neuen Friedhofs und Leichenhauses.

1957: Am 2. März Grossbrand des Anwesens Jakob Zott, alte Hausnummer 41, jetzt Adelgundisstrasse 15.

1958: Fahnenweihe der Freiwilligen Feuerwehr Anhausen.
1958: Neon-Ortsbeleuchtung.

1960: Umbau in der Kirche, u.a. Orgelempore entfernt, neue Orgel eingebaut, Weihe am 26. Mai.

1964: Hühlen- und Kohlstattgelände aufgefüllt und planiert (dabei wurden verschieden uralte Wegführungen zugeschüttet), um Platz für den Neubau eines Schulhauses zu schaffen.

1965: Kirchenrenovierung innen.

1966: Am 4. Dezember wird die Schule eingeweiht.

1967: Renovierung des Kirchturms.

1978: Die Mehrzweckhalle, der letzte Bau der selbständigen Gemeinde Anhausen, wird eingeweiht.

1978: 1. Mai: Das Gemeinwesen/die Gemeinde Anhausen verliert nach etwa 1400 Jahren die Selbständigkeit und wird nach Diedorf eingemeindet.